Internationale Sportvereine entdecken den Esport Inhaltsübersicht Investitionen von allen Seiten In einem kürzlich erschienenen Report der Beratungsgesellschaft Deloitte über den deutschen E-Sport-Markt wird der Branche ein „kleiner Boom“ prophezeit. Die Autoren gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2020 jährlich etwa 20 Millionen Euro Umsatz hinzukommen, sodass sich dieser in Deutschland von 50 Millionen im Jahr 2016 auf 130 Millionen im Jahr 2020 erhöht. Weiters wird festgehalten, dass der Umsatz mit anderen Sportarten wie Handball und Basketball vergleichbar wäre, bzw. dass Esports diese in den nächsten Jahren deutlich überholen wird. Von dieser Entwicklung würden z.B. Streamingplattformen wie Twitch, Azubu oder Youtube-Gaming profitieren, genauso wie die großen Spielehersteller Blizzard oder Riot Games – zum Beispiel hat der offizielle Twitch Kanal von Riot Games über 2 Millonen “Follower” welche für die im Jänner startende League of Legends LCS 2017 – Season 7 sicher wieder für fantastische Zuschauerzahlen sorgen werden. Ebenso könnten durch die grafisch immer anspruchsvolleren Spiele auf Hardwarehersteller wie NVIDIA steigende Gewinne zukommen. Außerdem könnten Eventagenturen, sowie Hallen- und Stadienbetreiber durch mehr Events eine bessere Auslastung ihrer Locations erwarten. Investitionen von allen Seiten In diesem Zusammenhang besonders interessant ist die Entwicklung, dass seit etwa einem Jahr etablierte, große Sportklubs mit bekannten Namen wie etwa Schalke 04, Manchester City, Paris Saint-Germain und zahlreiche andere nach und nach in E-Sport-Teams investieren. Bayern München hat angekündigt in naher Zukunft eine Entscheidung zu treffen bezüglich ihres Engagements. Der E-Sports-Leiter von Schalke 04 erklärt die Beweggründe so: „Die Bindung des Menschen an seinen Klub kann bei den heutigen Alternativen nicht allein durch das seltene Live-Erlebnis im Stadion gewährleistet werden. Der Verein muss im Leben des Fans präsent sein. Was hat da mehr Potential als das Digitale, das ohnehin schon einen so großen Anteil an unserem Leben hat.“ Andere Fußballklubs, wie etwa Borussia Dortmund, entscheiden sich gegen den Einstieg in den E-Sport. Der Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dazu: „Wir empfinden es für uns nicht als authentisch und echt. […] Auch wenn wir Hollywood-Filme und Bücher als Bereicherung empfinden, würde der BVB keine Schauspieler- oder Autoren-Gruppen als eigenes Team verpflichten.“ Insgesamt sind bereits 3 deutsche Fußballklubs in den eSport eingestiegen: Bayern München Schalke 04 VfL Wolfsburg Weiter 6 Teams zeigen Interesse, haben aber noch keine Entscheidung getroffen. FC Köln Bayer Leverkusen Borussia Mönchengladbach FC Ingolstadt 04 Hamburger SV Hertha BSC Außerhalb Deutschlands sind folgende Vereine in Esport involviert: Paris Saint-Germain Philadelphia 76ers AFC Ajax FC UFA FC Volga Ulyanovsk Sporting Clube de Portugal FC Dynamo Moscow Manchester City Valencia CF U.C. Sampdoria West Ham United Clube de Remo Saski Baskonia Santos FC Shaquille O’Neal oder Rick Fox sind Pioniere dieser Entwicklung, in der Vertreter „klassischer“ Sportarten, in die wachsende Welt des E-Sports eintauchen. Ebenso hat bereits so manch findiger Milliardär das Potenzial des elektronischen Sports erkannt. So hat etwa der Russe Alischer Burchanowitsch angekündigt, 100 Millionen US-Dollar in Virtus.pro zu investieren. Der chinesische Handelsriese Alibaba ist ebenfalls in den E-Sports eingestiegen und sponsort die World Electronic Sports Games 2016, ein großes Turnier für mehrere E-Sports-Titel. Ob diese Entwicklung anhalten wird und was das genau für die Zukunft bedeutet, lässt sich nur abschätzen. Während einerseits dadurch mehr Geld in die Szene gepumpt wird und E-Sports noch massentauglicher wird, bedeutet es auf der anderen Seite das Verschwinden zahlreicher derzeit vorhandener Sponsoren, die sich die steigenden Gehälter der Spieler nicht mehr leisten können. So wurde beispielsweise Team Dignitas von den Philadelphia 76ers, einem amerikanischen Basketball-Team, aufgekauft. Eine logische, aber nicht unbedingt schlechte Konsequenz. Ein weiterer Aspekt bezüglich der Entwicklung von E-Sport ist, dass durch die Übertragung großer Turniere in klassischen Medien, wie etwa der E-League auf dem amerikanischen Fernsehsender TBS, zusätzliches Publikum erschlossen wird. Dass Europa in dieser Entwicklung hinterher hinkt, ist wohl nicht zu übersehen. ESPN lässt seit einiger Zeit auch keine Zweifel mehr aufkommen, dass E-Sport für den Sender einen wichtigen Zukunftszweig darstellt. Auch die großen Wettanbieter wie betway haben die Zeichen der Zeit erkannt und wurden kürzlich zum Sponsor von den Ninjas in den Pyjamas. Zum Schluss noch ein spaßiges Detail am Rande: Auf betway läuft eine Esport Wette darauf, ob Counter-Strike Global Offensive als Disziplin für die Olympischen Winterspiele 2030 zugelassen wird 😉 Quote 26! wis_admin